Schulchronik
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Schulchronik: Reußen im ehemaligen Ostpreußen

Geschichte des Dorfes Reußen ( Historia wioski Rus )
In der heutigen Schule wird eine Schulchronik geführt. Aus der kann man einen kurzen Abriß der Geschichte des Dorfes Reußen entnehmen.

Das Dorf wurde am 26 Januar 1374 an der östlichen Seite des kellarener See angelegt. Fünf Bauersleute Georg, Michael, Niklaus, Ludwig und Peter erhielten hier vom Frauenburger Domkapitel je drei Hufen Land. Dafür waren sie zum "Scharwark" (Fronarbeit) in Kl.Bertung und Kellaren verpflichtet. In dieser Zeit wurde auch die Mühle "Sojka" erbaut. Um die hier vorhandenen Erwerbsquellen siedelten weitere Bauersleute an und bauten ihre Wohnungen an dem linken Ufer der Alle. Durch die steile Lage bedingt bauten sie ihre Häuser in drei bis vier übereinander liegenden Terrassen, was der Siedlung bis heute ein romantisches Aussehen verleiht. Die Siedlungen - Abbauten - im Wald auf der Höhe nannte man Muchorowo. (Muchorowo könnte man in freier Übersetzung als "Ort der Fliegenpilze" beziechnen).

So also die erste Seite der Schulchronik.

“ Aus dem Brief des Lehrers Otto Stoll an Leo Nowak “
( In der Schulchronik = Ein Teil des deutschen Briefes, unteschrieben mit Onkel und Tante Stoll )


Vor über hundert Jahren mußten die Kinder unseres Dorfes nach Gr. Bertung zur Schule gehen. Da wo noch heute das Schullhaus steht, wurde ca. 1838 eine Schule aus Holz erbaut. Es gab nur einen Klassenraum und eine Wohnung für Lehrer. Der Eingang war von der Gartenseite aus. Neben dem Unterrichtsraum befand sich eine Kammer. Nach einiger Zeit wurde die Trennwand zwischen dem Unterrichtsraum und der Kammer entfernt und so gesetzt, dass zwei gleiche 4,5 m breite Klassenräume entstanden. Nach diesem Umbau wurde auch das Strohdach durch eine Ziegeleindeckung ausgetauscht. Im Jahre 1867 wurde das Schulgebäude gründlich umgebaut. Die Holzwände wurden durch Ziegel ersetzt. Und im Jahre 1902 wurde dann der Korridor angebaut. Ein dritter Schulraum befand sich in dieser Zeit in Kellaren bei Penquitt. Das war das Insthaus, das später Frau Kirsten gekauft hat. Es waren die Wohnungen von Regler und Malcher.

1906— 07 wurde dem Schulhaus das Obergoschoß aufgesetzt. Die Klassen bekamen nun auch einen separaten Eingang. Der Garten, früher eine Weide, erhielt jetzt einen festen Zaun. Der Schulweg wurde gepflastert. Den Garten rechts mit den Terrassen, Bleiche und Brunnen habe ich in den Jahren 1922-24 angelegt, dazu die Hecke gepflanzt. Die Veranda habe ich ungefähr 1931 gebaut. So lieber Leo, das war's, so weit ich noch alles im Gedächnis habe. Wo die Akten über den Schulbau jetzt liegen, weiß ich nicht. Regierung, Landratsamt oder Wohnbauamt.

Herzlich grüßen Dich und Familie, Mutter und Schwester, Onkel und Tante Stoll

Quelle: Jomen-Post / Herausgeber: Herbert Monkowski & Klaus Josef Schwittay Kontakt: Tel.:02354/4147 Angaben ohne Gewähr